Bei der Zahl ankommender Touristen in Hellas zeichne sich in diesem Jahr ein Zuwachs von drei Prozent im Vergleich zu 2018 ab. Das sagte der griechische Tourismusminister Charis Theocharis bei der Ferienmesse „World Travel Market“ (WTM), die heute (6.11.) in London zu Ende geht. Gleichzeitig äußerte er die Erwartung, dass der positive Trend auch 2020 anhalten wird. Um die Aufwärtsentwicklung des griechischen Reisemarktes abzusichern, setze die Regierung vor allem auf eine Stärkung nachhaltiger Urlaubsmodelle, so der Tourismusminister bei einer Pressekonferenz im Rahmen der Messe.
Angesprochen auf das Phänomen des sogenannten Übertourismus (Overtourism) in Hellas, konkret im Falle der Kykladeninsel Santorin, machte der Minister deutlich, dass es sich dort nicht um ein Zuviel an Touristen handle. Ähnlich wie bei Mykonos müsse man auf ein besseres Management der Reiseströme abzielen. Theocharis kündigte in diesem Zusammenhang die Ausarbeitung eines Gesamtplans zur Bewältigung dieser Herausforderung an.
Ein weiteres Thema der Pressekonferenz war der Kollaps des Reisegiganten Thomas Cook im Oktober dieses Jahres. Theocharis zeigte sich in diesem Punkt wenig besorgt und äußerte sich zuversichtlich, dass Hellas „diese Erschütterung in der Saison 2020 nicht spüren“ werde. Als Gegenmaßnahme werde beispielsweise die griechische Fremdenverkehrszentrale EOT bereits im Januar, früher als üblich, eine große Werbekampagne für die Saison 2020 starten. Auch der Brexit stelle für den Tourismus keine ernste Bedrohung dar, erklärte Theocharis weiter, Griechenlands Entwicklung auf dem britischen Markt sei positiv.
Im Rahmen der Messe traf sich Theocharis darüber hinaus mit Branchenvertretern sowie internationalen Kollegen. Erörtert wurden dabei Themen wie die Etablierung neuer Flugverbindungen nach Griechenland (z. B. Bahrain – Mykonos) oder der Ausbau der Nebensaison. (Griechenland Zeitung / jor)