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Freitag, 21. Oktober 2016 10:19

Es zieht sich zu

Das Regenwetter der letzten Tage hält an und es kommt auf der Peleponnes, den Ionischen Inseln sowie in Gebieten Zentralgriechenlands sogar zu Gewittern. Die Temperaturen bewegen sich dabei zwischen 12° C  und 22° C. Nur in der Ägäis und in Teilen des Nordens zeigt sich heute die Sonne. Doch es gibt Lichtblicke: Am Sonntag soll es wieder trocken und gebietsweise auch sonniger sein. 
 
Attika: Heute muss sich auch in Attika die Sonne geschlagen geben – in Athen sind es zwar weiterhin 21° C, es ist allerdings bewölkt.
 
Peloponnes: Auf der Peleponnes ist keine Besserung in Sicht. In den nördlichen Regionen ist heute bei Höchsttemperaturen von 22° C  (Pygros) mit viel Regenwetter und örtlichen Gewittern zu rechnen. Auch in Kalamata (21° C) kommt es zu Schauern. 
 
Nordgriechenland: Eine der wenigen Regionen Griechenlands, die heute bei Höchstwerten von 20° C (Komotini) in den Genuss von etwas Sonne kommen, ist Thrakien. Im Westen fallen die Temperaturen hingegen auf bis zu 12° C (Florina) bei Regen. 
 
Ionische Inseln und Zentralgriechenland: Auf Argostoli und Zakynthos muss heute mit Regen und Gewittern gerechnet werden. Nördlicher ist es bewölkt, es bleibt aber weitgehend trocken. Auch auf dem Festland um Agrinio kommt es bei Höchsttemperaturen von 19° C zu Gewittern. Ansonsten bleibt Zentralgriechenland wolkenverhangen und es kann immer wieder zu örtlichen Schauern kommen.
 
Ägäis: Auf den ägäischen Inseln ist von dem Regenwetter der restlichen Regionen nichts zu spüren – bei sonnigen Höchstwerten von 20° C (Andros) bis 24° C (Rhodos) bleibt es trocken. 
 
(Griechenland Zeitung / lw, Foto: © Griechenland Zeitung / Martin Schauhuber) 
 
 
 
 
Freigegeben in Chronik

Die dreifache Jugendweltmeisterin im Schach Stavroula Tsolakidou wurde am Mittwochnachmittag von Ministerpräsident Alexis Tsipras sowie von Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos in Athen feierlich empfangen. Begleitet wurde sie vom Staatssekretär für Sport Stavros Kontonis. Die 16jährige aus der Nordgriechischen Stadt Kavala sei ein Vorbild für andere gleichaltrige Schüler, stellte Pavlopoulos fest. „Wer an sich und an seine Fähigkeiten glaubt, kann viel schaffen“, so der Präsident.

Freigegeben in Politik

In Brüssel findet am heutigen Donnerstag und am Freitag ein EU-Gipfeltreffen statt. Daran beteiligen wird sich auch Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras. In diesem Rahmen wird sich das griechische Regierungsoberhaupt u. a. mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande treffen. Weitere Unterredungen stehen mit dem Präsidenten des europäischen Parlaments Martin Schulz sowie mit dem Kommissions-Präsidenten Jean-Claude Juncker auf dem Programm. Der griechische Regierungschef wird versuchen, seine Gesprächspartner davon zu überzeugen, dass nach Beendigung der zweiten Überprüfung der griechischen Spar- und Reformfortschritte ein weiterer Schuldenschnitt für sein Land erfolgen muss. In Berlin hingegen wird ein solches Szenario vor den Bundeskanzlerwahlen mehr oder weniger ausgeschlossen.

Freigegeben in Politik
Donnerstag, 20. Oktober 2016 12:16

Hoher Wellengang

Der Aufmacher in Balkenlettern der Griechenland Zeitung 548 „Hoher Wellengang in der Ägäis“ zieht den Leser sofort in seinen Bann. Schon nach den ersten Sätzen wird ihm klar, was damit gemeint ist. Denn wieder einmal bestätigt sich im Verhältnis Griechenlands zur Türkei das Sprichwort, dass der Friedlichste nicht in Frieden leben kann, wenn’s dem Nachbarn nicht gefällt. Der türkische Ministerpräsident macht es den Griechen tatsächlich nicht leicht, mit den Türken in gut nachbarlichen Beziehungen leben zu können. Betreibt er doch eine Politik der Nadelstiche, um im Inland seinen Ruf als starker Mann zu festigen. Diesem Ziel ordnet er alles unter und zieht sogar zwischenstaatliche Verträge in Zweifel, die 1923 in Lausanne zwischen Athen und Ankara abgeschlossen worden sind. Viel gefährlicher als der Streit um 16 Ägäis-Inseln ist aber das wieder aufkeimende Zweckbündnis zwischen Putin und Erdogan für die Griechen, das seit dem Abschuss eines russischen Kampfbombers im syrischen Grenzgebiet durch die türkische Armee auf Eis gelegen ist. Erst seit Erdogans Staatsbesuch in Moskau vor einigen Wochen lebte diese Freundschaft wieder auf. Am 10. Oktober war Putin nun auf Gegenbesuch in Ankara, um dort das russische Engagement bei gemeinsamen Wirtschaftsprojekten zu bekräftigen. Tipps könnte er Erdogan allerdings auch gegeben und ihm seine Unterstützung für den Fall zugesagt haben, dass Erdogan tatsächlich vorhaben sollte, sich die 16 Ägäis-Inseln einzuverleiben. Erfahrungen auf diesem Gebiet hat Putin gesammelt, als er die Krim annektierte. Arge Zweifel sind nämlich berechtigt, ob der Westen in einem solchen Fall genau so scharf reagieren würde, wie er das bei Putin getan hat, wenn sich der Nato-Staat Türkei unter Führung Erdogans über das Völkerrecht hinwegsetzte und die griechischen Inseln annektierte. Franz Frühwirth, Gastern/Österreich
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Donnerstag, 20. Oktober 2016 12:22

Jubiläumsparaden zur Schlacht von Navarino

Gute Idee, mal wieder nach Pylos! Endlich auch einmal die große Parade sehen, die hier zu einem alljährlichen Spektakel wird! Denn am 20. Oktober jährte sich in diesem romantischen Hafenstädtchen auf der Peloponnes die Schlacht von Navarino. Der jahrelange Aufstand gegen die Osmanen trug 1827 endlich Früchte, Obwohl keine Griechen mitkämpften, erlangte Griechenland seine Unabhängigkeit.
Wir erinnerten uns: Die Alliierten, bestehend aus Franzosen, Briten und Russen schlugen mit nur 27 Schiffen die von den Ägyptern unterstützten Türken mit ihren 65 Schiffen. Und das in einer mit Kanonen bestückten Bucht mitten in Feindesland!


Also auf zum großen Fest, zumal man vorher noch die unter venezianischer Herrschaft entstandene Festung und das dazugehörige Museum besichtigen konnte. Kaum angekommen, leiteten uns wegen des erwarteten Ansturms freundliche Polizisten auf eine Umgehungsstraße um, die ihrerseits von ortskundigen Griechen auch gleich umgangen wurde. Der große Platz direkt am Hafen mit seinen unzähligen Cafés und riesigen Schatten spendenden Platanen war in der Mitte bereits mit Seilen abgesichert. Ehepaare hatten sich „in Schale geworfen“: über die Schulter gehängte Jacketts, extrem hochhackige Absätze, festlich heraus geputzte Kinder, große Stapel von Plastikstühlen für die Zuschauer. Die obligatorischen Luftballonverkäufer fehlten ebenso wenig, wie emsige Kellner, die auf das anschließende Mittagsgeschäft warteten.
Unsere Enkelin, die mit ihren zwei Jahren natürlich überhaupt nicht wusste, was hier eigentlich passieren sollte, ignorierte den festlichen Trubel juchzend auf einer für 50  Cent sich drehenden Eisenbahn, die außer dem typischen Getute zudem noch Kinderlieder ausstieß (In Koroni kostete die gleiche Lok das Doppelte!)

Schließlich marschierten ganz in weiß uniformierte Soldaten der griechischen Seestreitkräfte in mehr oder weniger gleichem Rhythmus auf den freien Platz, um sich sogleich in den einzigen verfügbaren Schatten zu stellen. Gefolgt von Schülergruppen aus Pylos, Soldaten des griechischen Heeres und einer russischen Delegation, die nun alle in der mittäglichen Herbstsonne braten durften.
Ein älterer Herr, vielleicht der Bürgermeister, kündigte nun mit kratzig-brüchiger Stimme das jeweils Kommende an: Reden wurden gehalten, Kinder trugen patriotische Gedichte vor, die obligatorische Marschmusik und die französisch-englisch-russisch-griechischen Nationalhymnen erklangen, die die jeweiligen Touristen zum Aufstehen zwangen.
Inzwischen hatte sich der gesamte Platz gefüllt. Eltern klatschen und winkten stolz ihren Kindern zu, besonders als dann auch noch der ganze Tross, erweitert um weitere Blaskapellen, Kinder und ältere Damen in wirklich hübschen Trachten an den Zuschauermassen vorbei defilierten.

Unsere Enkelin, die ich überzeugt hatte, dass im Moment einmal Bahn fahren reichen müsste, war nun ebenso angetan von dem, was hier geschah, wie ihre Eltern und Großeltern.
Als dann aber auch noch die russische Delegation vorbeimarschierte – ich hatte einen neben mir stehenden Griechen vorsichtshalber nach ihrer Herkunft befragt, worauf er antwortete, dass man das doch merken würde, weil die im Marschieren mehr auf Zack seien als die eigenen Landsleute, bei denen das eher wie Volkstanz aussehen würde – und die Blaskappellen sich gegenseitig zu überbieten schienen, signalisierte die Zweijährige in einem immerhin schon Vierwortsat:: „Das zu laut eben!“
Zum Glück war dieser Teil der Veranstaltung eh vorüber, sodass wir nun zur Besichtigung eines griechischen und eines russischen vor Anker liegenden Kriegschiffes übergehen konnten, Gedanken an Pazifismus hinter uns lassend, schließlich wollte das Kind ja „da auch hoch“…
Leider war nach einem leckeren Mahl mit Meeresblick (Moussaka, Tirokafteri, Kalamarakia usw.) Schlafenszeit für die Kleine angebrochen, so dass wir nach Hause ins 37 Kilometer entfernte Longá aufbrechen mussten.
Während das Kind bereits auf der Autofahrt einschlief und wohl von dem viel größeren russischen Schiff träumte, reifte in uns allen der Gedanke, dass wir im kommenden Jahr wiederkommen, um auch die Veranstaltungen am Nachmittag mit Tanz und anderen Darbietungen zu besuchen. Vielleicht sehen wir dann auch eines der versenkten Schiffe von 1827, die man angeblich bei schönem Wetter noch auf dem Grund liegen sehen kann. Und hoffentlich kostet die Eisenbahn dann noch immer nur 50 Cent!

(Griechenland Zeitung / Albrecht Schultze, Foto: © Gemeinde Pylos)

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