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Montag, 30. Mai 2016 11:02

“Dammi i colori …The making of”

Kultur- und Ausgehtipps für Athen und ganz Griechenland


ATHEN


AUSSTELLUNGEN

Die Fotoausstellung „Dammi i colori ... the making of“ soll eine symbolische Verbindung zwischen der gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklung des Projekts „Oper und Mode“, darstellen. Während der Vorbereitung des Projekts, die Schritt für Schritt erfolgt, hält der Fotograf Vassilis Makris alles fest, was hinter den Kulissen passiert. Mit Hilfe seiner fotografischen Linse will er einen weiteren Aspekt dieses vielseitigen Projektes offenbaren, welcher das Ergebnis der Zusammenarbeit von Choreograph Konstantinos Rigos und Make-up-Künstler Achilleas Charitos ist.

Freigegeben in Ausgehtipps

Scharfschützen kauerten auf Klostermauern, Hubschrauber kreisten, Patrouillenboote der Kriegsmarine kreuzten vor der Küste, Konvois gepanzerter Geländewagen preschten über die staubigen Feldwege – noch nie hat ein Besucher auf dem Agion Oros, dem Heiligen Berg, so viel Wirbel verursacht wie am Wochenende der russische Präsident Wladimir Putin. Der Abstecher in die Mönchsrepublik Athos auf der Halbinsel Chalkidiki bildete den Abschluss der Griechenland-Visite Putins. Anlass für die Pilgerfahrt war eine Feier zum 1000. Jahrestag der Ansiedlung russischer Mönche auf dem Heiligen Berg. Putin wollte damit die Bedeutung der Orthodoxie als Bundeglied zwischen den beiden Ländern unterstreichen. Der russische Präsident instrumentalisiert die Religion also nicht in der Innen-, sondern auch in der Außenpolitik. Schon zum Auftakt seines Besuchs in Athen hatte er betont, die bilateralen Beziehungen mit Griechenland gründeten sich „auf felsenfeste gemeinsame Zivilisationswerte, die christlich-orthodoxe Kultur und echte gegenseitige Zuneigung“.

Hoffnung auf russische Milliardenkredite waren Illusion

Das soll nun in greifbare Resultate umgesetzt werden, vereinbarten Putin und der griechische Premierminister Alexis Tsipras bei ihren Gesprächen. Die noch vor einem Jahr gehegte Hoffnung, Russland werde ihm mit Milliardenkrediten aus der Schuldenfalle helfen, hat Tsipras inzwischen als Illusion erkannt. Nun hofft er auf russisches Engagement bei griechischen Privatisierungsprojekten – die er bei seinem Amtsantritt Anfang 2015 noch strikt ablehnte. Russische Staatsunternehmen zeigen Interesse an griechischen Bahngesellschaften und dem Hafen von Thessaloniki. Auch gemeinsame Energieprojekte und eine engere Zusammenarbeit im Tourismus werden nun diskutiert.

„Strategische Bedeutung“ der Beziehungen Athen – Moskau

Tsipras unterstrich die „strategische Bedeutung“ der Beziehungen zu Russland und bot an, Griechenland könne als „Brücke zwischen Moskau und Brüssel“ fungieren. Doch knapp einen Monat, bevor die EU die Russland-Sanktionen wegen der Krim-Annexion überdenken will, nutzte Putin seinen Athen-Besuch für scharfe Attacken gegen den Westen. Das Thema Krim sei „ein für alle Mal beendet“, teilte der russische Präsident mit. Die Stationierung amerikanischer Luftabwehrraketen in Rumänien sei „keine gute Entwicklung“, kritisierte Putin. Während die Nato das System als rein defensiv bezeichnet, sieht Putin darin eine Bedrohung. „Wir werden nun gezwungen sein, bestimmte Schritte zu ergreifen, die unsere Sicherheit garantieren werden“, sagte Putin, ohne ins Detail zu gehen.
Gastgeber Tsipras schwieg bei dem gemeinsamen Auftritt mit Putin zu dessen Attacken und äußerte seinerseits Kritik an den Russland-Sanktionen der EU: Sie seien „nicht produktiv“. Das wird Putin gern gehört haben. Über Tsipras‘ Möglichkeiten, als sein Fürsprecher in Brüssel aufzutreten, macht sich der russische Präsident aber offenbar keine Illusionen: Angesichts der Finanzprobleme Griechenlands erwarte er von Tsipras nicht, dass er in Brüssel „Herkulesaufgaben“ übernehmen könne, sagte Putin. (Griechenland Zeitung / gh)


Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras (r.) mit seinem Gast aus Moskau, Präsident Wladimir Putin. Die Veranstaltung fand im Byzantinischen Museum in Athen statt, wo die beiden Politiker eine Ausstellung zum Thema „Christi Himmelfahrt“ eröffneten.

Freigegeben in Politik

Am heutigen Montag (30.5.) ist es morgens auf Griechenlands Festland vornehmlich bedeckt. Nur der Norden und weite Teile der Ägäis lassen die Sonne durch. Im Laufe des Nachmittags breiten sich die Wolken über dem Rest von Hellas aus, lockern aber über Zentralgriechenland und der Peloponnes wieder auf. Die maximalen Temperaturen werden in Thessalien mit 38° C gemessen. Die Mindesttemperaturen für heute: 24° C (Epirus).

Freigegeben in Wetter
Freitag, 27. Mai 2016 16:44

Viel Klassik im Herodes-Atticus-Theater

Mit dem Segen des Archäologischen Zentralrates konnte unlängst das Programm des Athener Festivals für das Herodes-Atticus-Theater unterhalb der Akropolis bekanntgegeben werden. Traditionsgemäß herrschen klassische Konzerte und Opernaufführungen vor. Bei zwei Vorstellungen der griechischen Nationaloper, der „Aida“ und der „Carmen“, wäre es im Zentralrat beinahe zum Veto gekommen, weilviele der Mitglieder nicht mit dem vorgeschlagenen Bühnenbild einverstanden waren. Sie passierten das strenge Gremium der höchsten Antikenwärter aber schließlich doch mit Mehrheit. Den Auftakt zum diesjährigen Sommerprogramm bildet die bereits erwähnte „Carmen“ von Giuseppe Verdi am 10., 12. und 15. Juni (ebenfalls am 24., 26. 27. und 29. Juli). Es folgen die „Carmina Burana“ von Carl Orff durch das Orchester Armonia Atena (Camerata) und den Chor des staatlichen Rundfunks ERT am 18.6. Aus Anlass des Weltmusiktages am 21. Juni gibt es ein Gratiskonzert mit dem ERT-Sinfonieorchester, und am 23.6. folgt eine Hommage an den griechischen Liedkomponisten Notis Mavroudis. Am 27. Juni spielt das Staatsorchester Athen Werke von Rachmaninoff und Dvorak mit dem Pianisten Alain Lefèvre. Im Juligibt es außer der erwähnten Wiederholung der „Carmen“ am 2. des Monats ein Konzert des griechischen Komponisten Nikos Kypourgos und am 5. eine Hommage an Federico Fellini und Nino Rota. Außerdem gibt es am 8. und 11. Juli zwei Theatervorführungen. Für den August ist lediglich ein Konzert des Athener Staatsorchesters unter Vladimir Ashkenazy mit dessen Sohn Dimitri als Solisten am 1. des Monats vorgesehen. Soweit das vorläufige Programm des Athener Festivals im Herodes-Atticus- Theater. Wegen des Hickhacks um die Festivalleitung ist das Programm auch weiterhin in Arbeit und wird vermutlich noch ausgebaut. Auch die anderen Spielorte, wie das antike Theater von Epidauros, das Athener Konzerthaus Megaron Moussikis, das Nationaltheater und die Athener Kunsthochschule,bieten eine Vielzahl von Konzerten, Theatervorstellungen, Tanz und Ausstellungen. Ironie der Geschichte: Weil der belgische Künstler Jan Fabre in seiner kurzen Zeit als künstlerischer Leiter das Festival in ein vorwiegend belgisches umwandeln wollte (die GZ berichtete), ist es jetzt zu einem fast ausschließlich griechischen geworden.Tickets für die ersten Veranstaltungen kann man seit Montag vorbestellen.Informationen und das Programm gibt es unter: www.greekfestival.gr. (GZak)

Unser Foto © Griechenland Zeitung / Julia Lehrter zeigt das Heroes-Atticus-Theater unterhalb der Akropolis

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Freitag, 27. Mai 2016 13:33

Das heimliche Wirtschaftswunder TT

Was sich in den vergangenen Jahren im griechischen Tourismus abspielte, kann man nur als kleines Wunder bezeichnen. Im krassen Gegensatz zum tristen Alltag im Rest der Wirtschaft jagt im Tourismus der eine Rekord den anderen. Die einst unerreichbar erscheinende Anzahl von 20 Millionen Touristen erzielte man bereits 2014. Sogar im politischen Krisenjahr 2015, als die Mitgliedschaft Griechenlands in der Eurozone auf der Kippe stand und Urlauber sich nicht sicher waren, ob ihre Kreditkarten hierzulande gelten würden, konnte der Tourismus mit 23 Millionen Urlaubern noch eins drauflegen.
Sicherlich spielte auch der Zufall eine Rolle. Mit Ausnahme Griechenlands steht der größte Teil des östlichen Mittelmeers seit mehreren Jahren regelrecht in Flammen. Der Ferienmarkt traditioneller Konkurrenzländer, wie etwa Ägypten, liegt am Boden. Sogar die sonst stabile Türkei wackelt. Die Dauerfehde zwischen Ankara und Moskau kostet dem türkischen Ferienmarkt Hunderttausende russische Urlauber. Ein großer Teil davon weicht trotz Rubelkrise nach Griechenland aus.
Es wäre aber ungerecht, den Erfolg im Fremdenverkehr allein durch die Krise der Konkurrenten zu erklären. Der griechische Tourismus erntet auch die Früchte seiner Flexibilität. Er reagiert mit Agilität auf die Anreize, die ihm der internationale Urlaubsmarkt sendet, senkt seine Kosten und wertet sein Angebot ständig auf. Zimmer und Hotels werden immer moderner und gemütlicher. Dienstleister der Tourismusbranche, von den Fähren bis zu den Taxifahrern, werden immer professioneller.
Das ist zum großen Teil auch Verdienst der großen, organisierten Urlaubsveranstalter, die eine immer engere Aufsicht über ihre griechischen Partner ausüben und ihnen höhere Standards auferlegen.
Um es knapp zusammenzufassen: Wie kaum eine andere Branche (mit Ausnahme der Handelsschifffahrt) ist der Tourismus direkt der Globalisierung ausgesetzt. Infolgedessen hat er kaum eine andere Möglichkeit, als sich den internationalen Standards anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Modell Tourismus sollte auch für den Rest der griechischen Wirtschaft lehrreich sein.
Dimos Chatzichristou

Foto: © Griechenland Zeitung / Jan Hübel

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