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Das Kriegsbeil bei der linken Opposition Griechenlands ist noch nicht begraben Tagesthema

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Das Kriegsbeil bei der linken Opposition Griechenlands ist noch nicht begraben Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt den bisherigen SYRIZA-Vorsitzenden Stefanos Kasselakis am Donnerstag (10.10.2024) nach einem Besuch in der Parteizentrale.

Bei Griechenlands linker Oppositionspartei SYRIZA nehmen Auflösungstendenzen von Tag zu Tag weiter zu: Es herrscht interne Kriegsstimmung. Hintergrund ist die Wahl eines neuen Parteivorsitzenden im November; der bisherige Chef Stefanos Kasselakis war kürzlich seines Amtes enthoben worden.

Doch dieser gibt nicht auf und will sich – gemeinsam mit vier weiteren Kandidaten – erneut um den Vorsitz bewerben. Ein für Donnerstag geplantes Treffen dieser fünf Bewerber fiel allerdings aus, weil drei von ihnen eine Begegnung mit dem Ex-Chef vermeiden wollten. Öl ins Feuer gegossen hatte letzterer, indem er wichtigen Parteiorganen eine außergerichtliche Verfügung zustellen ließ, was in der Konsequenz auf einen Gerichtsprozess hinauslaufen könnte.
Eine Sitzung des Zentralkomitees der Partei soll am Samstag (12.10.) Klarheit schaffen, wie es weitergehen kann. Beobachter meinen, dass der Vorschlag eingebracht werden könnte, Kasselakis gänzlich aus der Partei auszuschließen, was letztlich aber an der Kräftekonstellation in der dafür zuständigen Ethik-Kommission scheitern könnte; dort dürften Kasselakis-Befürworter dominieren.
Unversöhnlich zeigt sich vor allem die sogenannte Gruppe der 87, die dem früheren Partei- und Regierungschef Alexis Tsipras nahesteht. Sie möchten eine abermalige Kandidatur von Kasselakis um jeden Preis verhindern. Da die Wahlen von der Parteibasis durchgeführt werden, hätte der kommunikative politische Newcomer Chancen, abermals ins Amt zu kommen – was dann wahrscheinlich das Aus für die ohnehin bereits stark angeschlagene Partei wäre. Bereits im vorigen November hatten elf Parlamentarier von SYRIZA der Partei den Rücken gekehrt und eine eigene Partei gegründet: die Neue Linke. Zu dieser im Parlament vertretenen Fraktion gehören u. a. die einstigen Minister Evklidis Tsakalotos (Finanzen) und Efi Achtsioglou (Arbeit), die in der Regierung von Alexis Tsipras (2015-2019) dienten. (Griechenland Zeitung / Jan Hübel)

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