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Griechische EU-Parlamentarierin Kaili wegen Bestechlichkeit verhaftet Tagesthema

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Griechische EU-Parlamentarierin Kaili wegen Bestechlichkeit verhaftet Unsere Archivaufnahme (© Eurokinissi) zeigt Eva Kaili im April 2019 als Kandidatin für die Europawahlen.

Ein Korruptionsskandal, in den die griechische Europarlamentarierin Eva Kaili involviert ist, dominiert die politische Debatte am Wochenende. Die sozialistische Politikerin, die bisher als Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments (EP) fungierte, wurde umgehend von ihren Befugnissen und Verpflichtungen entbunden.

Ob die 44-Jährige endgültig von ihrem Posten abgesetzt wird, darüber muss das EP befinden. Bisherigen Erkenntnissen belgischer Ermittler zufolge werden ihr Bestechlichkeit, Gründung einer kriminellen Organisation, Geldwäsche und versuchte Einflussnahme auf politische Entscheidungen vorgeworfen. Mit ihr wurden vier weitere Verdächtige vorläufig in Haft genommen, darunter auch der Lebensgefährte der EU-Politikerin. Letzterer soll für das EP als Berater tätig gewesen sein. Bei den erhobenen Vorwürfen geht es vor allem um Lobbyarbeit für das Emirat Katar, u. a. was die laufende Fußball-Weltmeisterschaft betrifft. Kairi solle Presseberichten ihren politischen Einfluss geltend gemacht haben, um Entscheidungen des EP voranzutreiben, die im Sinne des Wüstenstaates am Persischen Golf liegen. So soll sie etwa die dort herrschenden katastrophalen Bedingungen für ausländische Arbeitnehmer beschönigt haben. Beeinflusst haben soll sie auch die Einreisemöglichkeiten für Bürger aus Katar in die EU. Im Gegenzug sollen die fünf Verdächtigen von Funktionären Katars großzügige finanzielle Zuwendungen erhalten haben. Die Politikerin, die für Griechenlands sozialistische PASOK-KinAl ins EP gewählt wurde, ist eine ehemalige TV-Moderatorin. Nach Bekanntwerden des Skandals wurde sie aus ihrer Partei ausgeschlossen. Wie griechische Medien berichten, sollen sich die belgischen Behörden bereits seit Juli mit dem Fall beschäftigt haben. Eine Entscheidung darüber, ob sie weiterhin in Haft bleiben muss, wurde noch für Sonntag angekündigt. (Griechenland Zeitung / jh)

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