Login RSS

Mitsotakis in London: Rückgabe der Parthenon-Skulpturen im Visier Tagesthema

  • geschrieben von 
Mitsotakis in London: Rückgabe der Parthenon-Skulpturen im Visier Premierminister Kyriakos Mitsotakis (l.) während seines Treffens mit seinem Amtskollegen Boris Johnson in London. (Foto: Eurokinissi)

Die Frage der Rückgabe der Parthenon-Skulpturen rückt wieder auf der Tagesordnung der griechischen Öffentlichkeit. Premierminister Kyriakos Mitsotakis hatte am Dienstag (16.11.) in London während eines offiziellen Besuches die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass ein solcher Schritt in naher Zukunft erfolgen könnte.

Vorangegangen war ein Treffen mit seinem britischen Amtskollegen Boris Johnson in dessen Amtssitz in der Downing Street. Auf dem Gesprächstisch lagen dabei auch die bilateralen Beziehungen sowie auch Themen des Klimawandels, wie sie bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow besprochen worden waren. Außerdem wurden die Beziehungen zwischen Hellas und dem Nachbarland Türkei erörtert. Dabei erklärte Mitsotakis, dass es kaum Hoffnung für einen Dialog gebe; Griechenland sei jedoch stets dazu bereit, einen solchen auf Basis des internationalen Rechtes zu führen. Was die Lösung der Zypernfrage angeht, so waren sich die beiden Regierungschefs darin einig, dass sie auch bei diesem Thema in engem Kontakt bleiben wollen. Noch vor dem Treffen mit Mitsotakis hatte Johnson festgestellt, dass die Beziehungen zu Hellas für ihn von besonderer Bedeutung seien. Außerdem erklärte er, dass die griechische Revolution im Jahr 1821 auch mit Hilfe aus Großbritannien – u. a. durch die aktive Unterstützung des Philhellenen Lord Byron – begonnen habe. Mitsotakis wiederum bezeichnete seinen Gesprächspartner in London als einen „echten Philhellenen“. Parallel dazu wurde in mehreren britischen und griechischen Medien ein „Verhandlungs-Plan“ der griechischen Regierung bekannt, wonach Hellas die Parthenon-Skulpturen mit Leihgaben anderer repräsentativer Ausstellungsstücke ersetzen wolle, die noch nie griechischen Boden verlassen haben. Die britische Seite verweist allerdings nach wie vor darauf, dass die Parthenon-Skulpturen, auch als Elgin Marbles bekannt, zur damaligen Zeit unter dem damals geltenden Recht nach London ins britische Museum gebracht worden seien. Benannt sind diese Kunstwerke aus der Antike nach Lord Elgin, die dieser auf der Athener Akropolis herausbrechen ließ, später nach Großbritannien brachte und sie 1816 an das British Museum verkaufte. Lord Elgin fungierte damals als Botschafter im Osmanischen Reich und hatte die lapidare Erlaubnis erhalten, „einige Steine zu entfernen“. Mit der Feststellung eines Sprechers in der Downing Street, wonach eine eventuelle Rückgabe der „Marbles“ an Griechenland „ausschließlich Sache des Museums“ seien, erhielten die griechischen Bemühungen abermals einen Dämpfer. Ein solcher Schritt, so wurde mitgeteilt, „ist nicht Sache der britischen Regierung“. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

Nach oben

 Warenkorb