Beim Besuch des saudi-arabischen Außenministers Adel Al-Jubeir in Athen kam es zu einer Reihe hochrangiger Treffen. Bei einem Empfang im Präsidentenpalais (Proedriko Megaro) hob der griechische Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos die „besondere Rolle Saudi-Arabiens für die Stabilität in der arabischen Welt“ und die Bedeutung dieses Landes als Ansprechpartner im Mittleren Osten für Griechenland hervor.
Der saudische Minister verwies bei einer anschließenden Pressekonferenz auf gemeinsame geopolitische Positionen, z. B. verurteilte er die jüngsten türkischen Militäraktionen in Syrien. Er warb zudem für einen Ausbau der Handelsbeziehungen, deren Umfang stehe noch in keinem Verhältnis zu dem engen Verhältnis der beiden Staaten. Eine verstärkte Zusammenarbeit könne in vielen Bereichen gewinnbringend sein. Dabei nannte Al-Jubeir in erster Linie die Bereiche Kultur und Tourismus, aber auch die Rüstungsindustrie und den Energiesektor.
Das Foto (© Eurokinissi) zeigt Adel Al-Jubeir (li.) im Gespräch mit Staatspräsident Pavlopoulos.
Wie die staatliche Presseagentur ANA-MPA berichtet, fanden darüber hinaus Gespräche mit dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis und dem Außenminister Nikos Dendias statt. Erklärungen des Außenministeriums zufolge lag hier der Fokus auf der wirtschaftlichen Kooperation. Des Weiteren wurde angekündigt, dass Mitsotakis einer Einladung nach Saudi-Arabien Anfang 2020 folgen werde.
In letzter Zeit hatten sich die politischen Beziehungen vieler westlicher Staaten zum Königreich am Persischen Golf deutlich abgekühlt, nachdem der saudisch-stämmige Journalist Jamal Khashoggi vor etwa einem Jahr im saudischen Konsulat in Istanbul brutal ermordet worden war. Bis heute ist unklar, ob die Tötung auf Anordnung des Kronprinzen Mohammed bin Salman geschah.
(Griechenland Zeitung / jor)