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Kundgebungen im Gedenken an ermordeten Schüler: Ausschreitungen erwartet Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand am 6. Dezember 2016 während einer Kundgebung zum Gedenken an den 2008 ermordeten Schüler Alexandros Grigoropoulos. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand am 6. Dezember 2016 während einer Kundgebung zum Gedenken an den 2008 ermordeten Schüler Alexandros Grigoropoulos.

In zahlreichen griechischen Städten finden heute Kundgebungen statt. Anlass ist der zehnte Jahrestag der Ermordung des 15jährigen Schülers Alexandros Grigoropoulos. Er war am 6. Dezember 2008 von einem Polizisten erschossen worden.


Im Zentrum der Hauptstadt beginnt um 12 Uhr eine Schülerdemonstration vor den Propyläen an der Panepistimiou Straße (dt.: Universitätsstraße). Für 18 Uhr ist eine weitere Kundgebung angekündigt, eine dritte beginnt um 21 Uhr. Auch in Städten wie Thessaloniki, Patras, Chania (Kreta), Mytilini (Lesbos), Ionannina, Komontini und Larissa werden Proteste stattfinden.
Um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten, werden allein in Athen mindestens 5.000 Polizisten mobilisiert. Unterstützt werden sie bei der Koordination von Drohnen und Hubschraubern. In Bereitschaftsposition gebracht wurde auch ein Wasserwerfer. Zahlreiche Straßen werden für den Verkehr gesperrt. Beobachter glauben, dass der Stadtteil Exarchia erneut zum Schauplatz von Ausschreitungen werden könnte. Hier war Grigoropoulos am Abend des 6. Dezember 2008 erschossen worden. Eine Kugel, die ein Polizist, der sich provoziert fühlte, auf eine Gruppe junger Leute abgefeuerte hatte, verletzte den 15jährigen tödlich.
Daraufhin brachen im Stadtviertel Unruhen aus. Als immer mehr Einzelheiten bekannt wurden, kam es am folgenden Tag zu heftigen Ausschreitungen, an denen sich viele Schüler beteiligten. Man sprach damals von den heftigsten gewaltsamen Protesten seit dem Sturz der Militärdiktatur im Jahre 1974. Es entstanden erhebliche Sachschäden. Mehrere Gebäude gingen in Flammen auf. Nicht nur Banken sondern auch viele kleinere Geschäfte wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Es kam zu Plünderungen, am Athener Omonia Platz wurde sogar ein Waffengeschäft ausgeraubt. Die Schäden, die in den Tagen unmittelbar nach dem 6. Dezember 2008 entstanden, wurden allein für Athen auf 50 Mio. Euro beziffert. (Griechenland Zeitung / jh)

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