Die Hoffnungen Griechenlands auf einen Deal zur Regelung seiner Schulden wurden in Brüssel aufs Erste enttäuscht.
Die Finanzminister der Eurozone und der Internationale Währungsfonds (IWF) kamen am Montag auf einer Sitzung in Brüssel zu keiner Einigung, wie Griechenlands Schuldenberg in den kommenden Jahren und Jahrzehnten handhabbar gemacht werden soll.
Bei den Verhandlungen geht es darum, wie hoch die Haushaltsüberschüsse sein sollen, die Griechenland langfristig, bis zum Jahr 2060 erreichen soll, um seine Staatsschulden bedienen zu können. Dies hängt von der Schätzung ab, wie hoch das Wirtschaftswachstum des Landes in diesem Zeitraum sein wird und wie hoch seine zukünftigen Zinszahlungen pro Jahr aussehen werden.
Der IWF ist pessimistischer als die Europäer, was die zukünftigen Wachstumsperspektiven Griechenlands angeht. Deswegen drängt er, den Schuldenstand des Landes zu drücken, hauptsächlich durch niedrigere Zinsen und längere Tilgungsperioden.
Die Europäer, allen voran Deutschland, schließen diese Forderungen nicht aus. Sie wollen die Frage aber erst nach Ablauf des jetzigen Rettungsprogramms für Griechenland, im Sommer von 2018 erwägen. Das soll zum einen den Reformdruck für Griechenland aufrechterhalten. Zum anderen hilft es der deutschen Regierung, keinerlei Zugeständnisse an Griechenland vor der Bundestagswahl im September zu machen, die bei deutschen Wählern unpopulär sein könnten. (GZdc)
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