Am heutigen Dienstag wird sich der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras mit drei Politikern der Opposition treffen, um sie über die aktuellsten Entwicklungen bei den Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern ins Bild zu setzen. Als erster war der Vorsitzende der liberalen „To Potami“ Stavros Theodorakis an der Reihe, das Treffen begann kurz nach 10 Uhr.
Er hatte sich mehrfach für eine Einigung zwischen Griechenland und den Geldgebern sowie für den Verbleib des Landes in der Eurozone ausgesprochen. Nach dem Treffen mit Tsipras versicherte Theodorakis, dass seine Partei eine Vereinbarung, die die griechische Regierung dem Parlament vorlegen werde, unterstütze. Er forderte den Ministerpräsidenten dazu auf, dem europäischen Kurs trotz aller Schwierigkeiten zu folgen.
Anschließend traf sich Tsipras mit der erst am Sonntag gewählten Vorsitzenden der sozialistischen Partei PASOK Fofi Gennimata.
Um 12 Uhr steht die Begegnung zwischen Tsipras und der konservativen Parlamentarierin aus den Reihen der Nea Dimokratia (ND) Dora Bakogianni auf der Tagesordnung. Letztere hatte sich immer wieder für eine Einigung und eine rasche Griechenland-Rettung eingesetzt. Die Konservative plädiert für eine Vereinbarung zwischen Athen und den Internationalen Geldgebern. Bankojanni gilt als Anwärterin auf den Posten des Parteivorsitzes bei der ND und hatte nach der Wahlniederlage der Partei am 25. Januar den Rücktritt von ND-Chef Antonis Samaras gefordert. Dieser hat bisher noch keine klare Richtlinie gegeben, wie sich seine Partei bei der Abstimmung über einen Einigungsvertrag mit den Institutionen verhalten wird. Bisher hatte er eine „harte Linie“ gegenüber der Regierung gefordert. Samaras hatte außerdem mehrfach die Auffassung vertreten, dass das Kabinett unter Alexis Tsipras keine Einigung mit den Geldgebern erzielen werde. Das sei nicht nur eine Frage des Wollens, sondern auch des Könnens.
(Griechenland Zeitung / eh)
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Premier Tsipras beim Treffen mit dem Oppositionspolitiker Theodorakis heute Vormittag im Amtssitz des Premierministers.
