Verteidigungsminister Pannos Kammenos – gleichzeitig Vorsitzender der rechtspopulistischen Unabhängigen Griechen (ANEL) – möchte eine der griechischen Inseln in der Ägäis zu einem neune Luftwaffenstützpunkt der NATO ausbauen. Einen entsprechenden Vorschlag will Kammenos während eines USA-Besuches am 21. Mai unterbreiten. Gleichzeitig will der ANEL-Politiker Washington dazu ermuntern, dass die US-Militärbasis Souda (Kreta) verstärkt wird.
Während eines Kongresses in Athen, der von der Wochenzeitschrift „The Economist“ veranstaltet wurde, verwies er darauf, dass Griechenland der „Hauptpfeiler der Südostflanke der NATO“ sei. Ein neuer Luftwaffenstützpunkt des Verteidigungsbündnisses werde seiner Ansicht nach dazu beitragen, dass die Türkei ihr „provokantes Verhalten gegenüber Griechenland“ aufgebe. Zudem bekräftigte er, dass Athen die militärische Zusammenarbeit mit Israel forcieren werde. Außerdem sprach er von gemeinsamen Militärmanövern mit Ägypten und den Arabischen Emiraten.
Bei der linken Regierungspartei SYRIZA sorgten die Ausführungen des rechten Koalitionspartners für Unmut. Vor allem was die Äußerungen über einen NATO-Stützpunkt betreffen, so war von einem einseitigen Vorgehen des Chefs des Verteidigungsministeriums die Rede. Der stellvertretende Verteidigungsminister Kostas Isychos deutete an, dass man auch das von Kammenos propagierte Projekt der Modernisierung von Flugzeugen des Typs P-3 Orion, das eine halbe Milliarde Dollar kosten soll, im Ministerrat oder im Rat für Außenpolitik und Verteidigung erneut diskutieren müsse. (Griechenland Zeitung / jh)
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Kammenos (l.) gemeinsam mit dem Minister für Wiederaufbau, Umwelt- und Energie Panajotis Lafazanis während des Economist-Kongresses in Athen.