Griechenland/Serres. In der nordgriechischen Stadt Serres stehen
heute sieben Landwirte vor Gericht, die am Montag verhaftet wurden,
weil sie ein Versammlungsverbot ignoriert hatten, welches der
örtliche Polizeichef für den Grenzübergang Promachonas und dessen
weitere Umgebung ausgesprochen hatte. In einer
Solidaritätskundgebung fanden sich zahlreiche andere Bauern vor dem
Gerichtsgebäude ein. Der Vorsitzende des Bauernverbandes von Serres
„Adesmeftos", Jannis Tsitouras, kündigte bei dieser Gelegenheit
eine Verschärfung der Bauernproteste an, trotz des auch weiterhin
geltenden Versammlungsverbots an der griechisch-bulgarischen
Grenze. Die protestierenden Landwirte erklärten sich unterdessen
mit der Bürgerbewegung „Ich zahle nicht!
cht!" solidarisch und kündigten an,
dass sie ihre Protestform gewissermaßen „umdrehen" wollen: Anstatt
wie bisher die Nationalstraßen zu blockieren, wollen sie die
Schranken an den Mautstationen für mindestens 20 Tage öffnen. Mit
der Bewegung der Zahlungsverweigerer, die auch den öffentlichen
Nahverkehr erfasst hat, erklärten sich zudem die Gewerkschaften der
Verkehrsbetriebe solidarisch. Diese Bündelung der Protestbewegungen
bereitet vor allem dem Verkehrsministerium große Sorgen. Es plant,
die Zahlungsverweigerung an den Mautstationen in der kommenden
Woche mit empfindlichen Bußgeldern zu belegen, während das
Schwarzfahren von einem zivilrechtlichen Delikt in einen
Straftatbestand umgewandelt werden soll. (Griechenland Zeitung /
ak; Foto: Eurokinissi)