Griechenland / Athen. Zu einem 24-stündigen Generalstreik haben
heute der Gewerkschaftsbund GSEE und die Gewerkschaft der
Angestellten des öffentlichen Dienstes ADEDY aufgerufen. Auf dem
Forderungskatalog stehen Lohnerhöhungen und die Einhaltung der
Rahmenkollektivverträge. Außerdem wird mit dem Streik der Beginn
des Dialogs zwischen Gewerkschaften und Regierung über Änderungen
am System der Sozialversicherung markiert. Die Gewerkschafter
protestieren vor allem gegen den Vorsatz der Regierung, das
Rentenalter heraufzusetzen und gleichzeitig weniger Rente zu
zahlen.
Geschlossen blieben die meisten Schulen, Krankenhäuser und Behörden sowie die Betriebe der öffentlichen Hand. Dem Ausstand angeschlossen hat sich auch das Personal der Athener U-Bahn, der Elektro- und der Vorortbahn sowie der Straßenbahn. Zwischen 7.30 und 22.30 Uhr verkehren außerdem keine Busse; die Trolleybusse bleiben in Athen in der Zeit von 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr in den Depots. Die Eisenbahngesellschaft OSE wird an jeden Bestimmungsort lediglich einen Zug einsetzen, mit „Sparflamme\" werden auch die Fluglinien der Olympic Airlines bedient. In der Zeit von 8.00 bis 12.00 Uhr beteiligten sich auch die Journalistengewerkschaft POESY am Streik. Da sich die Agentur für den Zeitungsvertrieb beteiligte, waren an vielen Kiosken keine oder nicht alle Zeitungen erhältlich.
Um 11.00 Uhr führte die der Kommunistischen Partei nahe stehende Gewerkschaft PAME am Syntagmaplatz eine Großkundgebung durch; der Gewerkschaftsbund GSEE hatte seine Mitglieder um 12.00 Uhr zu einer Kundgebung am Athener Pedion tou Areos-Platz aufgerufen. Landesweit fanden noch weitere Kundgebungen statt.