Jetzt ist es offiziell: Die im Februar 2015 eingestürzte größte steinerne Einbogenbrücke Griechenlands steht wieder in alter Pracht. Vorige Woche tagte der zuständige gemischte Ausschuss des Kultur- und des Verkehrsministeriums und gab dem Wiederaufbau seinen Segen. Darüber hinaus schlug die Expertenkommission einstimmig vor, die „tadellose“ Rekonstruktion für den europäischen Kulturpreis Europa Nostra zu nominieren.
Die Brücke soll in einer Feierstunde der örtlichen Gesellschaft übergeben werden. Die Brücke von Plaka über den Fluss Arachthos wurde 1866 nach mehreren gescheiterten Versuchen von einem Baumeister namens Bekas mit einer Spende des Bankiers Loulis errichtet. Sie verband einst die beiden größten Städte in Epirus, Ioannina und Arta. Mit 40 Metern Spannweite und 18 Metern Höhe gilt sie als größte steinerne Einbogenbrücke in Griechenland und auf dem Balkan sowie als drittgrößte in Europa. Von 1881 bis 1912 verlief hier die griechisch-türkische Grenze. 1943 überstand die Brücke von Plaka eine Bombardierung durch die deutsche Luftwaffe. Am 29. Februar 1944 unterzeichneten hier kommunistische und bürgerliche Partisanen einen Waffenstillstand, da der griechische Bürgerkrieg trotz der fortdauernden deutschen Besetzung bereits eingesetzt hatte. 2001 fanden Sicherungsarbeiten an der Brücke statt, die sie aber nicht davor bewahrten, im Februar 2015 durch den geschwollenen Fluss mitgerissen zu werden. Der Wiederaufbau war einer der ersten Beschlüsse der frischgebackenen Regierung Tsipras. (GZak)