Ab dem kommenden Montag wird Athen für ein Jahr lang den Titel einer „Welthauptstadt des Buches“ führen dürfen – eine besondere Ehre für die Hauptstadt eines Landes, das sich um die Weltliteratur zwar besonders verdient gemacht hat, in dem aber laut offizieller Statistik eher wenig gelesen wird. Der Stichtag 23. April war 1995 von der UNESCO zum Welttag des Buches und der Urheberrechte ausgerufen wurden und wurde 2001 durch die Institution der „Welthauptstadt“ ergänzt.
Unter anderem ist der 23. April das Sterbedatum von zwei Titanen der Weltliteratur: Miguel de Cervantes und William Shakespeare. Dass beide dennoch nicht am selben Tag starben, verdankt sich der Tatsache, dass die Engländer wegen ihrer Feindschaft mit dem Vatikan damals noch dem Julianischen Kalender folgten. Nach dem Gregorianischen Kalender starb Shakespeare am 3. Mai.Athen wurde von der UNESCO im September 2016 der Titel der „Welthauptstadt des Buches“ für das laufende Jahr verliehen. Bis zum 22. April 2019 wird die Stadt unter dem Motto „Bücher überall!“ ganz im Zeichen des Buches stehen. Die Stadt Athen wird sich entlang von drei zentralen thematischen Achsen bewegen: Kinder und Jugendliche ans Buch heranzuführen, die Öffentlichkeit mit den Institutionen und den Protagonisten rund ums Buch – von Verlagen und Buchhandlungen bis zu Bibliotheken und ausländischen Kulturinstituten – vertraut zu machen und das Buch in die Öffentlichkeit zu tragen: Bücher sollen in die Wohnviertel vordringen, und auch sozial benachteiligten Gruppen, wie wirtschaftlich schwachen Athenern und vor allem den vielen Migranten und Flüchtlingen, sollen Bücher verstärkt zugänglich gemacht werden. Für den heutigen Mittwoch hat Bürgermeister Jorgos Kaminis zum Ereignis im Rathaus eine Pressekonferenz angesetzt. (GZak)