Viele Straßen waren heute Mittag vor allem in entlegenen Vororten der Hauptstadt Athen noch immer nicht passierbar. Zu Unterbrechungen kam es auch im Fähr- und Flugverkehr. Mehr als 150 Flüge mussten gestrichen werden. Ursachen waren Glatteis auf den Landepisten und schlechte Sicht. Fluggäste wurden gebeten, sich mit dem Flughafen in Verbindung zu setzen.
Bis heute Morgen hatten viele Fährschiffe in den Häfen von Piräus, Lavrion und Rafina Auslaufverbot, inzwischen erfolgt der Fährverkehr wieder normal.
Für den Verkehr freigegeben sind die Nationalstraßen, allerdings ruft die Verkehrspolizei dazu auf, die Straßen nur mit Schneeketten zu benutzen. Diese Anweisung gilt auch für das Athener Zentrum. Kraftfahrer ohne Schneeketten müssen mit einem Bußgeld von 200 Euro rechnen; wer sich den Anweisungen der Verkehrspolizei widersetzt, muss mit 700 Euro Strafgeld rechnen.
Deutliche Probleme gab es auch im öffentlichen Nahverkehr. In Athen blieben die Busse und Trolley-Busse bis heute Mittag in ihren Depots. Auch die Straßenbahn verkehrte erst ab 9.00 Uhr. Normal verkehrt inzwischen wieder die Elektro-Bahn ISAP von Piräus nach Kifissia. Ohne Unterbrechungen erfolgte der Verkehr der Athener U-Bahn, der Vorortzüge sowie der staatlichen Eisenbahn OSE.
153 Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten
Heute Morgen waren in ganz Griechenland 153 Dörfer von der
Außenwelt abgeschnitten. Besonders betroffen waren die gesamte
Insel Kreta sowie die Inseln Euböa und Andros. Große Probleme gab
es auch in Arkadien und Lakonien auf dem Peloponnes. In vielen
Dörfern brach auch die Stromversorgung zusammen. Problem bei der
Stromversorgung gab es auch in einigen Athener Vororten, wie etwa
Penteli, Vravrona, Vari, Korydallos oder Piräus.
In vielen Teilen des Landes blieben die Schulen heute geschlossen.
Dazu zählten alle Schulen in Attika, sowie Schulen in den
Präfekturen Arkadia, Korinthia, Lakonia, Böotien, Euböa, Kreta,
Pilion und auf den Kykladen. In Nordgriechenland hingegen
funktioniert der Schulbetrieb normal. Geschlossen bleiben heute
auch die Universitäten und die Gerichte in den von den Schneefällen
am stärksten betroffenen Gebieten, darunter auch in
Attika.
Landesweit werden unter der Telefonnummer 112 Notrufe entgegen
genommen. Die Gemeinde Athen hat unter der Rufnummer 195 einen
zusätzlichen Notruf eingerichtet. Das Athener Obdachlosenheim in
der Piräus-Straße 35 ist ganztägig geöffnet. Bürger, die auf
Obdachlose treffen, die Hilfe benötigen, werden gebeten, sich an
die Telefonnummer 210 5246515 zu wenden.
Athens Bürgermeister Nikitas Kaklamanis erklärte, dass in den
vergangenen 48 Stunden keine Obdachlosen oder Immigranten der Kälte
zum Opfer gefallen seien. 165 Personen seien von der Gemeinde Athen
beherbergt worden. 24 von ihnen hatte man in Hotels untergebracht;
sieben wurden in Krankenhäuser eingeliefert. (Griechenland Zeitung
/ eh)