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Unblutiges Ende der Entführung des Leiters der Deutschen Schule Thessaloniki Tagesthema

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Griechenland / Athen. Unblutig ging die Entführungen des Leiters der Deutschen Schule Thessaloniki, Dr. Joachim Vögeding, am Dienstag zu Ende. Entführt worden war Vögeding am Dienstagvormittag von einem 52jährigen Strafgefangenen, namens Konstantinos Arampatzis, der sich in einem Hafturlaub befand. Der Entführer hatte kurz nach 10.
00 Uhr die Schule betreten und mit einer Tasche voller Sprengstoff sowie mit Schusswaffen – darunter auch eine Maschinenpistole und mehrere Handgranaten – den Schulleiter bedroht.
Arampatzis forderte fünf Mio. Lösegeld und verließ anschließend mit Vögeding und einem Verwaltungsleiter in einem PKW das Schulgelände. Kurz darauf entließ der Entführer den Verwaltungsleiter aus der Geiselhaft und setzte die Fahrt allein mit dem Schulleiter fort. Die Polizei leitete sofort eine groß angelegte Suchaktion ein, bei der auch ein Hubschrauber eingesetzt wurde.
Arampatzis war in der Vergangenheit von der deutschen Justiz zu einer 22jährigen Haftstrafe verurteilt worden, weil er drei Deutsche entführt hatte. Mit der damaligen Entführung wollte er erreichen, dass Schulden getilgt werden, die er bei deutschen Banken hatte. Nach der Auslieferung nach Griechenland muss Arampatzis diese frühere Haftstrafe nun in Griechenland abbüßen.
Der deutsche Generalkonsul in Athen, Norbert Nadolski, erklärte unmittelbar nach der Freilassung von Vögeding gegenüber der Griechenland Zeitung, dass man nach der Nachricht von der Geiselnahme in der DST „sehr erschrocken und auch sehr besorgt\" gewesen sei. Man habe sofort konkrete Schritte eingeleitet und die zuständigen Behörden informiert. Theoretisch hätte durchaus die Möglichkeit bestanden, dass Menschen zu Schaden kommen könnten. Schließlich hätten sich zum Zeitpunkt der Entführung mehrere Hundert Schüler aber auch das gesamte Personal in der Schule befunden. Nadolskis Fazit: „Ende Gut, alles gut: Glücklicherweise ging die Geiselnahme unblutig zu Ende.\"
Freigelassen hatte der Geiselnehmer den Schulleiter nach einer mehrstündigen Odyssee am Dienstagabend gegen 18.30 Uhr. Der Geiselnehmer begab sich danach unbehelligt bis zum Gefängnis nach Kassavetia bei Volos und meldete sich dort aus dem Hafturlaub zurück. Heute Vormittag wurde er der Staatsanwaltschaft Thessaloniki vorgeführt.

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