Griechenland / Athen. Verurteilt wurde Griechenland vom
Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen der Misshandlung
eines Syrers von Polizisten in Kato Patissia. Insgesamt 27.000 Euro
muss der Staat zahlen, davon 20.000 Euro für den erlittenen
psychischen Schmerz, 4.
000 Euro für materielle Schäden und 3.000
für die Prozesskosten. Der aus Syrien stammende Mann lebt und
arbeitet seit 1986 legal in Griechenland und ist mit einer Griechin
verheiratet. Er war 1998 mit zwei weiteren Personen zur Polizei in
Kato Patissia gegangen, um einen Raubüberfall zu melden. Nach
längerer Wartezeit beschwerte sich der Mann. Daraufhin ohrfeigte
und schlug ihn ein Polizeibeamter mit der Faust, während ein
Kollege den Syrer festhielt. Andere Polizeibeamte, die der Mann um
Hilfe angerufen hatte, beschimpften ihn und sperrten ihn für drei
Stunden in einem leeren Raum ein. Als die Polizisten herausfanden,
dass sich der Syrer legal in Griechenland befand, ließen sie ihn
frei. Im Krankenhaus wurden ein Trommelfellriss im linken Ohr und
Verletzungen an der linken Stirnseite festgestellt. Seit dem
Vorfall leidet der Syrer unter Hörschäden und Schwindelanfällen,
was seine verminderte Arbeitsfähigkeit zur Folge hat.