Die Proteste der Prostituierten nutzen nichts. Die Gemeinde Athen
will hart durchgreifen und alle Bordelle, die den gesetzlichen
Voraussetzungen nicht Genüge tun, schließen. Etwa 15 Freudenhäuser
in der Hauptstadt sind von dieser Maßnahme bedroht. Die Betreiber
der Etablissements wenden ein, dass sie mit dem ehemaligen
Bürgermeister Avramópoulos andere Vereinbarungen getroffen hätten.
Athens Stadtoberhaupt Dóra Bakogiánni lässt sich aber nicht von
ihrem Vorhaben abbringen.
Ein Bordell ist u. a. an Standorten
verboten, die weniger als 200 Meter von Plätzen, Kirchen, Schulen,
Gesundheitseinrichtungen oder Kinderspielplätzen entfernt sind.
Vertreter des ältesten Gewerbes der Welt meinen, dass dieser
"Sicherheitsabstand" in Athen unmöglich einzuhalten sei. Eine
Vertreterin der Prostituierten sagte gegenüber der Tageszeitung
"Eleftherotypía": "Wir bieten ein soziales Werk an und stören
keinen". Der Verband der Prostituierten hat etwa 2.500 Mitglieder
eingeschriebene Mitglieder. Sie vermuten, dass mit der Schließung
der Bordelle das Ziel verfolgt werde, im Zusammenhang mit den
Olympischen Spielen 2004 in Athen die Ausübung des Gewerbes in
Hotels und andere Unterkünfte zu verlagern.