Um die 2.000 Bettler sollen täglich im Großraum Athen unterwegs
sein; in ganz Griechenland wird ihre Zahl auf rund 10.000
geschätzt. Einer Untersuchung der in Athen erscheinenden
Tageszeitung „Eleftherotypia“ zufolge stellen Albaner, Rumänen und
Zigeuner den Löwenanteil dieser Bettler, die im Durchschnitt
zwischen 12 und 20 Jahren alt sind. Nach Angaben des albanischen
Ministeriums für Öffentliche Ordnung, auf das sich die
„Eleftherotypia“ beruft, wurden bisher mehr als 4.
000 albanische
Kinder Opfer von Ausbeutung durch Erwachsene, von denen sie nach
Griechenland eingeschleust wurden. Der Verdienst an einer
Ampelkreuzung wird in der griechischen Hauptstadt pro Tag auf etwa
300 Euro geschätzt; der „Tarif“ für ein Kind, das zum Betteln
gezwungen wird, soll 300 Euro pro Monat betragen. Als Beispiel
nennt die Untersuchung auch einen Pakistani, der Blumen für einen
Euro einkauft und anschließend an den Straßenkreuzungen für drei
Euro weiterverkauft. Sibyllisch wird jedoch hinzugefügt, dass der
junge Pakistani von den Einnahmen „nicht alles“ behält. Einen
ansehnlichen Teil davon kassieren Schutzgelderpresser, die den
Standort quasi vermieten. In den letzten vier Jahren wurden etwa
200 dieser Erpresser verhaftet. Kaum einer landete jedoch im
Gefängnis, da sie ihre Haftstrafe mit Geld auslösen konnten. Bis zu
den Olympischen Spielen 2004 sollen die Olympischen Städte des
Landes „bettlerfrei“ gemacht und Minderjährige von der Straße in
Heimen untergebracht werden.