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Schildkrötenbabys an Griechenlands Küsten: Der lange Weg ins weite Meer Tagesthema

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Die ersten geschlüpften Schildkrötenbabys auf Zakynthos Die ersten geschlüpften Schildkrötenbabys auf Zakynthos

Viele kleine Minipanzer, die sich unbeholfen in schlängelnden Bewegungen auf den Weg ins Meer machen. Ein Anblick, der die Herzen erwärmt. Jedes Jahr zu dieser Zeit beginnt die Echte Karettschildkröte ihre Reise, um geeignete Niststellen zur Eiablage zu finden. Eine ihrer Lieblingsplätze ist die griechische Insel Zakynthos.

Dieser Sommer ist auch für die Schildkröten anders: Aufgrund der vielen Corona-Beschränkungen hatten sie es diesmal viel leichter, geeignete Brutstellen zu finden. Ob durch die Lockdown-Maßnahmen jedoch mehr Babys schlüpfen, ist noch nicht ganz klar. Positive Nachrichten gibt es aber bereits. Laut Angaben der Tierschutzorganisation Archelon wurden im Meeres-Nationalpark von Zakynthos bereits 1.700 Schildkrötennester registriert – das ist seit Beginn der Aufzeichnungen 1984 das drittbeste Jahr.

Die Zeichen stehen auf Hoffnung

Dieser gemeinnützige Verein besteht aus Forschern und Freiwilligen und setzt sich für die Erhaltung der Lebensräume von Meeresschildkröten in Griechenland ein. „Die Anzahl der Nester, die jedes Jahr aufgezeichnet werden, hängt hauptsächlich mit der Anzahl der weiblichen Schildkröten zusammen, die den Brutstrand erreichen.“, erklärt ein Mitarbeiter aus dem Archelon-Team. Beobachtungen aus der Vergangenheit haben eindeutig bewiesen, dass die weiblichen Tiere Strände meiden, die mit Sonnenschirmen und Liegen „vollgestopft“ sind. Aber auch eine hohe Lichtverschmutzung sowie Lärm vertreibt die Weibchen und zwingt sie dazu, ruhigere Abschnitte aufzusuchen und dort ihre Nester zu bauen. „Eine hohe Anzahl an Nestern bringt aber nicht automatisch eine hohe Anzahl von Jungtieren hervor“. Und die touristischen Aktivitäten haben seit Juli auch im Meeres-Park wieder zugenommen. Um die anfänglich hervorragenden Bedingungen für die Schildkröten aufrecht zu erhalten, hat Archelon Anwohner, Unternehmen und Besucher in Nistgebieten dazu aufgefordert, nach 23 Uhr auf Lichtquellen so gut es geht zu verzichten.

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Wie sich die Lage auf Zakynthos im Zusammenhang mit den laufenden und künftigen Corona-Maßnahmen entwickelt, steht noch in den Sternen. Eine Schlussbilanz des Schlupferfolgs 2020 im Vergleich zu anderen Jahren kann nämlich erst dann gezogen werden, wenn alle Nachkömmlinge das Licht der Welt erblickt haben. Diese Schlupfperiode erreicht im September ihren Höhepunkt. Bis dahin ist zu hoffen, dass ganz viele kleine Karettschildkrötenbabys den langen und anstrengenden Weg vom Ei bis ins Meer meistern. Im besten Fall rechnet man mit 150.000 Jungtieren. (Griechenland Zeitung/ jw)

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