In der Nähe des kleinen Dorf Gorgopotamos unweit der Stadt Lamia in Mittelgriechenland finden heute Gedenkfeierlichkeiten statt. Zum 76. Mal jährt sich die strategisch geplante „Operation Harling“: Die Sprengung der Eisenbahnbrücke über den Fluss Gorgopotamos.
Am 25. November 1942 wurde diese Brücke, die Athen mit Thessaloniki verbindet, in einer mutigen Aktion von Partisanen gesprengt. Dabei handelte es sich um eine Zusammenarbeit der griechischen Widerstandsorganisationen EAM und EDES mit der britischen Spezialeinheit SOE. Das Ziel war es, deutsche Truppen auf ihren Weg nach Afrika aufzuhalten. Nach der Sprengung dauerte es sechs Tage, ehe die Brücke provisorisch repariert werden konnte, so dass die Transporte bis dahin unterbrochen werden mussten.
Dieser Tag markierte nicht nur einen wichtigen Meilenstein in der britisch-griechischen Geschichte, sondern kündigte bereits den Zerfall der Achsenmächte Deutschland, Italien und Japan an. Für die beiden griechischen Widerstandsgruppen war diese Aktion allerdings die letzte erfolgreiche Zusammenarbeit. Die nachfolgenden Jahre waren von einem blutigen griechischen Bürgerkrieg geprägt (1944 bis 1949) geprägt.
Im Jahr 1948 konnte die 211 Meter lange und 30 Meter hohe Eisenbahnbrücke wieder rekonstruiert werden. Jedes Jahr wird auf einem nahegelegen Hügel eine Gedenkfeier abgehalten, um an die Heldentat der Partisanen zu erinnern. (GZjs)