Mit einer erfolgreichen Polizeiaktion wurde am Montagmorgen der am 30. März in der Nähe von Heraklion entführte Unternehmer Michalis Lembidakis (53) aus den Händen seiner Geiselnehmer befreit. Verhaftet wurden mindestens sieben Tatverdächtige. Die Polizei vermutet weitere Täter, die an der Entführung vor einem halben Jahr beteiligt waren. Erste Ermittlungserkenntnisse gehen davon aus, dass es sich bei den meisten Tätern um Griechen handeln dürfte. Einige von ihnen sollen aus dem engeren Umfeld des Opfers stammen.
Festgehalten wurde Lembidakis in einem Industriegebiet, etwa 4 Kilometer außerhalb von Rethymnon auf Kreta. Er befinde sich in einem relativ guten gesundheitlichen Zustand, ist aber sichtlich geschwächt.
Die Entführer hatten ursprünglich ein Lösegeld in Höhe von 100 Millionen Euro gefordert. Die Familie des Unternehmers hatte mehrfach erklärt, dass sie eine derartig große Summe nicht aufbringen könne. Der Vater des Entführten, Jannis Lembidakis, ist Gründer der Pankretischen Bank (Pancreta Bank) und des Unternehmens Plastika Kritis. Letzteres hat Tochterunternehmen in China, der Türkei, Frankreich, Polen, Rumänien und Russland.
Ministerpräsident Alexis Tsipras hat der griechischen Polizei zum Erfolg der Befreiung von Lembidakis gratuliert. Per Twitter stellte er klar, welche Vision die griechische Regierung von der Polizeiarbeit habe. Er sprach von einer „effektiven Polizei“ bei der Bekämpfung der Kriminalität. Gleichzeitig müssten sich die Beamten „freundschaftlich und nicht autoritär gegenüber den Bürgern verhalten“.
Ebenfalls zu Wort meldete sich Oppositionschef Kyriakos Mitsotakis. Er brachte zum Ausdruck, dass die Polizei bewiesen habe, dass sie durchaus in der Lage sei, „schwierige Missionen durchzuführen“. (Griechenland Zeitung / eh; Archivfoto: © Eurokinissi)