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Griechische Manager unter Druck: Bestechungsvorwürfe und Kollateralschäden der Krise

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Griechische Manager unter Druck: Bestechungsvorwürfe und Kollateralschäden der Krise

Zyprische Behörden haben in den vergangenen Tagen die Auslieferung von griechischen Managern verlangt oder Haftbefehle in absentia gegen sie erlassen. Presseinformationen zufolge erließ die zyprische Polizei einen Haftbefehl gegen den griechischen Bauunternehmer Leonidas Bobolas (Ellaktor). Staatlich kontrollierte Medien in beiden Ländern setzen Bobolas mit einer mutmaßlichen Bestechungsaffäre in Verbindung. Zyprische Behörden ermitteln gegen die von ihm kontrollierte Firma Helector, die unter Verdacht steht, Lokalpolitiker auf der Großinsel bestochen zu haben, um Aufträge zum Bau von Müllverbrennungsanlagen zu gewinnen. Der geschäftsführende Vorsitzende von Helector auf Zypern wurde bereits verhaftet und vernommen, ebenso wie Würdenträger, wie etwa der Bürgermeister von Larnaka.

Drohung mit europäischem Haftbefehl

Die zyprische Polizei vermied es, Bobolas offiziell beim Namen zu nennen. Man räumte ein, einen Haftbefehl für eine Person herausgegeben zu haben, die sich außerhalb Zyperns befinde. Wenn diese Person sich nicht freiwillig stelle, werde man einen europäischen Haftbefehl erlassen.
Diesen Schritt unternahmen die zyprischen Behörden bereits im vergangenen Monat gegen zwei andere griechische Manager der ehemaligen Laiki Bank, deren Bankrott vor drei Jahren die wirtschaftliche Existenz der Insel aufs Spiel setzte: Die Laiki-Manager Efthymios Bouloutas und Markos Foros, die immer noch bei der griechischen Marfin Investment Gruppe (MIG) tätig sind, der ehemaligen Muttergesellschaft der Laiki. Bouloutas war geschäftsführender Vorsitzende der Laiki und Foros nicht-geschäftsführender Vorstand. Zusammen mit zwei anderen Managern aus Zypern wird ihnen Marktmanipulation und falsche Buchführung vorgeworfen. Ein Athener Gericht befand vergangene Woche, dass die beiden Männer nach Zypern überführt werden müssen. Sie legten gegen diese Entscheidung Berufung ein.
MIG, immer noch eine der größten Beteiligungsgesellschaften Griechenlands, stellte sich vor ihre Manager. Ihre Verfolgung durch die zyprische Justiz sei ungerechtfertigt, hieß es in einer Pressemitteilung.

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie von unserem Autor Dimos Chatzichristou in der kommenden Ausgabe der Griechenland Zeitung, die am Dienstag gedruckt wird. Vorab nur so viel: In die Spalten der Kritik geriet u. a. auch eine griechische Staatsanwältin, die die Untersuchungen einstellte. Nun schaltete sich die Chefin des Areopags, des griechischen Höchstgerichtes, persönlich in die Angelegenheit ein. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt das Gebäude des griechischen Höchstgerichtes in Athen.

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