Eine blutige Auseinandersetzung unter Insassen von Griechenlands größter Strafanstalt in Korydallos bei Athen forderte am Sonntag zwei Menschenleben. 18 Häftlinge wurden verletzt.
Der Streit brach gegen 20 Uhr in Trakt C des Gefängnisses aus, wo schätzungsweise 500 Ausländer einsitzen, überwiegend wegen Drogendelikten. Eine Gruppe von Albanern und Arabern verschiedener Nationalitäten soll zunächst im Erdgeschoss mit einer Gruppe Pakistaner aneinander geraten sein. Der Konflikt soll sich rasch auf den gesamten Gefängnistrakt ausgeweitet haben. Als eine halbe Stunde später wieder halbwegs Ruhe einkehrte, waren zwei Pakistaner im Alter von 30 und 35 Jahren tot. Weitere 18 Beteiligte beider Parteien wurden verletzt, drei von ihnen schwer. Sie sollen aber außer Lebensgefahr sein. Augenzeugen sprechen laut Medienberichten von einer Auseinandersetzung, die mit ungewöhnlicher Härte mit selbst fabrizierten Messern und anderen gefährlichen Gegenständen geführt wurde. Laut gefängnisinternen Quellen sei es um die Kontrolle in Trakt C gegangen.
Später am Abend besuchte Justizminister Nikos Paraskevopoulos die Haftanstalt und brachte seine „tiefe Trauer“ über die Vorfälle zum Ausdruck. Konflikte wie dieser seien das Ergebnis der Überbelegung und des Personalmangels in den griechischen Haftanstalten, sagte er. Am Montag wurde der gesamte Trakt von Justizvollzugsbeamten und Männern der Anti-Terror-Polizei durchsucht. (Griechenland Zeitung / ak, Foto: Eurokinissi)
