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Mein erster Kokoretsi-Spieß!

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Foto © Wilhelm H. Jundt Foto © Wilhelm H. Jundt

In meiner Teenager-Zeit (lang, lang ist‘s her!) musste ich regelmäßig auf unserem kleinen Bauernhof mithelfen, besonders im November: Dann war Schlachtfest und da wurden viele Hände gebraucht. Umso mehr war ich überrascht, als bei einer organisierten Reise zu Ostern nach Trikala unser Tanzlehrers Jannis Dimas mit der Bitte an mich herantrat, bei der Herstellung eines Spießes mit anzupacken. Es handelte sich dabei nicht um einen normalen Spieß – es sollte eine ganz besondere griechische Spezialität werden: Ein Kokoretsi-Spieß!

 

Nun war Kokoretsi seit den ersten Aufenthalten in Griechenland zu meiner Leibspeise geworden. Also habe ich auch gerne zugesagt und mit angepackt. Zuerst wurde mir von meinem Freund Vasili die obligatorische Schürze umgebunden und dann auch noch eine Haube aufgesetzt, wie sie von Profi-Köchen verwendet wird. Das ganze sollte ja wohl auch etwas Unterhaltung bieten für meine mitreisenden Freunde. Es war soweit schon alles vorbereitet. Vor mir in einer großen Schüssel mit der Würz-Marinade waren die Innereien wie Herz, Leber, Milz und Lunge von dem Lamm, das schon auf einem anderen Spieß über der Glut gedreht wurde. Alles war zurechtgeschnitten und ich konnte sofort damit beginnen, die einzelnen Stücke auf den Spieß zu stecken. Natürlich wurde ich gefragt, ob mich das nicht ekeln würde, aber mit meinen Vorerfahrungen war das überhaupt kein Problem. Ich kam auch gut voran, der Spieß war bald gut bestückt und zum Schluß galt es noch, das ganze mit den Därmen gleichmäßig zu umwickeln, bis die Innereien vollständig damit bedeckt waren. Nochmals würzen, mit Öl und Zitronensaft einreiben, langsam grillen und dann warten bis der Grillmeister ruft: „Essen ist fertig.“ Wir wünschten uns „Kali Orexi“ und haben es uns schmecken lassen.

Wilhelm H. Jundt

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