Vor unserer Reise zu den Meteora-Klöstern haben wir uns über unser Ziel informiert. Unter anderem erfuhren wir, dass der Name „Meteora“ vom Wort „in die Höhe erhoben“ herrührt, da, wenn es nebelig ist, die Klöster auf den Felsen zwischen Himmel und Erde zu schweben scheinen. Die griechisch-orthodoxen Meteora-Klöster gehören auch zum UNESCO- Welterbe, da sich die ersten Eremiten schon im 11. Jh.n.Chr. in die zahlreichen Höhlen zurückzogen, um ein asketisches Leben zu führen.
Es begann in den Höhlen
Die Mönchsgemeinschaft errichtete mit der Klause Doupiani im 11.Jh. das erste Kloster. Um 1344 gelangte der Mönch Athanasios, begleitet von seinem Ziehvater Gregorios und weiteren Gefährten vom Berg Athos her in die Gegend. Die Mönche bezogen mehrere schon früher bewohnte Höhlen und lebten als Einsiedler. Athanasios gründete um 1356 entweder das Kloster Megalo Meteoro oder Metamorphosis.
Von den 24 Klöstern und größten Einsiedeleien sind heute noch sechs von Mönchen bewohnt, es gibt vier Mönchs- und zwei Nonnenklöster.
Kloster Megalo Meteora
Das beeindruckende Megalo Meteoro
Dann war es soweit und wir machten uns auf den Weg. Schon einige Kilometer vor unserem Ziel sahen wir diese monumentalen Felsen und die Vorfreude war groß!
Wir fuhren zu unserem gebuchten Hotel „Doupiani house“, konnten aber das Zimmer noch nicht beziehen und so erfrischten wir uns auf der Terrasse bei einem Kaffee Frappe und atemberaubenden Blick auf die Felsen mit den Klöstern. Anschließend starteten wir mit der Besichtigung des ersten und größten Klosters, dem „Megalo Meteoro“.
In Serpentinen schlängelte sich die Straße in die Höhe, zweimal machten wir Halt, um die spektakuläre Ansicht der Klöster zu bestaunen, außerirdisch und mystisch zugleich sehen diese Urfelsen aus, dann erreichten wir den großen Parkplatz vom Megalo Meteoro. Von dort ging es zuerst auf sehr schrägen Wegen bergab, um danach 300 Stufen bergauf zum Kloster zu wandern. Die Anstrengung wurde ausgiebig belohnt, die Klosteranlage ist wunderschön, die Aussicht auf das Tal, den Fluss Pinios und das Pindosgebirge, wo vereinzelt noch Schnee lag, war faszinierend. Im Kloster gibt es eine sehenswerte Kirche mit wunderschönen Wandmalereien, alte Ikonen, ein sehr interessantes Museum mit alten Trachten, Waffen, handschriftlichen Dokumenten, vielen sakralen Gegenständen (alleine dafür bräuchte man viele Stunden), eine alte Küche mit damaligen Gerätschaften, einen Weinkeller mit alter Presse und Fässern, ein „Knochenhäuschen“, wo die Schädel der verstorbenen Mönche aufbewahrt werden, einen wunderschönen Klostergarten, einen Souvenirladen und natürlich die antike Vorrichtung, wo früher die Mönche und Waren mit einem Netz heraufgezogen bzw. hinuntergelassen wurden.
Am Eingang hängen Wickelröcke für die Besucherinnen, die Hosen tragen, zum Überziehen. Wir verweilen für einige Zeit im Inneren der Kirche, um alles auf uns wirken zu lassen und es stellt sich die Frage, wie sind die allerersten Mönche hier auf diese Felsen gekommen? Am Anfang gab es keine Vorrichtung, um hinauf zu gelangen.
Kalambaka und seine byzantinische Kirche
Mit sehr intensiven Eindrücken geht’s zurück zum Parkplatz und wir kehren anschließend im schattigen Garten der Taverne „Ta Meteora“ zum verspäteten Mittagessen ein. Gestärkt fahren wir ins Hotel Doupiani-house, das seinen Namen nach der 1. Klause hat und beziehen unser Zimmer mit tollem Ausblick auf die einzigartigen Felsen.
Am Nachmittag erkunden wir den Ort Kalambaka und erklimmen noch die Byzantinische Kirche „Zur Entschlafung der Muttergottes“, mit wiederum wunderbaren Fresken, Ikonen und einem Predigtstuhl aus Marmor, der sich in der Mitte der Kirche befindet, was etwas ganz außergewöhnliches darstellt. Und wir kommen gerade rechtzeitig zum Segen der Abendmesse.
Unser köstliches Abendessen genießen wir bei Sonnenuntergang im Restaurant „Meteoron Panorama“ mit einem weiteren herrlichen Ausblick auf die Felsen.
.
Byzantinische Kirche
„Dieser Weg wird kein leichter sein…“
Am nächsten Morgen essen wie uns am ausgiebigen Frühstücksbuffet satt und danach geht es zum Kloster „Agia Triada“ (Heilige Dreifaltigkeit) weiter, stattlich und monumental erhebt sich der Felsen, auf dessen Gipfel das Kloster steht und wieder führen lange Rampen bergab und 150, sehr unterschiedlich hohe Stufen bergauf, das ziemlich anstrengend ist und es fällt mir das Lied von Xavier Naidoo ein „dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer“ – wie passend – als wir es geschafft haben bin ich überglücklich und voller Freude, denn es sind eben Kraftplätze der besonderer Art! Die Klosteranlage ist wiederum wunderschön und es gibt so Vieles zu bestaunen und zu bewundern!
Nach einer kurzen Pause geht es zu dem in der Nähe gelegenen Kloster „Agios Stephanos“, das einzige Kloster ohne Stufen, wo man vom Parkplatz über eine Brücke zum Kloster gelangt.
Die Kirche ist sehr sehenswert mit all den Ikonen, das Katholikon ist dem heiligen Haralambos geweiht, der Klostergarten mit Blumen und Kräutern eine Augenweide und die Aussicht ist umwerfend, am Fuß des Felsens breitet sich die Stadt Kalambaka aus mit dem Fluß Pinios und im Hintergrund das ganze Bergmassiv des Pindos und des Kosiakos.
Und ich lehne mich an einen Felsen und versuche die Kraft, die von diesem Urgestein ausgeht, in meinen Körper aufzunehmen und zu speichern.
Auf der Rückfahrt besuchen wir noch das Naturkunde- und Schammerlmuseum, beides sehr gut gestaltet und sehr interessant. Und am Nachmittag besuchen wir noch eine 3D Vorführung, in der die Entstehung der Meteora nachgestellt wird – ein tolles Erlebnis, so mitten im Geschehen zu sein!
Unser Abendessen nehmen wir nochmal im „Meteoron Panorama“ ein, wieder mit Sonnenuntergangsstimmung und bei einem Gläschen Wein am Balkon unseres Zimmers sehen wir dann noch zeitgleich eine Sternschnuppe – welch schöner Abschluss!
Blick von der Hotelterrasse
Text und Fotos von Edith Schiedek
Touristen-Info Kalambaka Hotel "DOUPIANI HOUSE" Restaurant "Meteoron Panorama" |