Scharfe Töne seitens der ND
Die
Reaktionen der PASOK auf diesen Vorwurf sind in einem ebenso
scharfen Ton ausgefallen. Der Vorsitzende der Sozialisten Evengelos
Venizelos hat daraufhin mit dem ND-Vorsitzenden und
Ministerpräsidenten Antonis Samaras (siehe Foto) telefonisch
Kontakt aufgenommen. Solche Äußerungen würden die Arbeit der
Regierung unterminieren, stellte der Sozialist fest. Um die
Äußerungen von Voridis abzumildern, soll Samaras daraufhin
Verständnis für die Position von Venizelos gezeigt haben. Einen
Schlag in den Rücken übte dann auch noch der neue konservative
Gesundheitsminister Adonis Georgiadis. Auch er kritisierte die
politischen Entscheidungen des PASOK-Gründers Papandreou, der über
viele Jahre das Land regierte, scharf.
Verteidigung durch den
Sohn
Daraufhin meldete sich dessen Sohn, Jorgos
Papandreou, der das Land von 2009 bis 2011 regierte, zu Wort. Er
erklärte, dass Griechenland unter der Regierung des konservativen
ND-Ministerpräsidenten Kostas Karamanlis, in die Krise gesteuert
worden sei. Das Haushaltsdefizit sei während dieser Regierungszeit
zwischen 2004 und 2009 auf 15,6 % angestiegen. Er verteidigte
seinen Vater Andreas Papandreou mit der Feststellung, dass dieser
„für die Demokratie gekämpft" habe. Auch die stellvertretende
Verteidigungsministerin Fofi Gennimata, ebenfalls PASOK, meldete
sich zu Wort. Sie kritisierte, dass diejenigen die die
„Verantwortung ausschließlich der PASOK übertragen wollen, weder
ihrer Partei, weder der Regierung noch der Wahrheit" einen Dienst
erweisen. Sie stellte fest, dass Andreas Papandreou und die PASOK
„Griechenland verändert" hätten.
Beurteilung durch die
Geschichte
Kritik wurde jedoch auch an der
Tatsache geübt, dass die PASOK aktiv in der Regierung Samaras
vertreten ist. Das sozialistische Mitglied des Europaparlaments
Marilena Koppa twitterte zum Beispiel, dass sie über die
„Überraschung auf die Feststellungen von Voridis" verwundert sei.
Dabei stellte sie fest, dass Missbilligung allein nicht ausreiche.
Sie machte darauf aufmerksam, dass die PASOK eben mit solchen
Politikern gemeinsam die Regierungsgeschäfte führe. Aus den Reihen
der größten Oppositionspartei des Landes SYRIZA stellte Dimitris
Papadimoulis fest, dass sowohl Andreas Papandreou als auch sein
größter Rivale Kostantinos Karamanlis von der „Geschichte
beurteilt" würden. (Griechenland Zeitung / eh; Foto: Eurokinissi.
Diese Aufnahme zeigt Samaras während des Kongresses seiner Partei
am Wochenende.)